Nachfolge Jesu
Jesus wird von seinen Jüngern im Neuen Testament wie ein Lehrer oder auch als Meister empfunden, dem gegenüber sie sich als Schüler oder wie Lernende empfinden. Ihm nachzufolgen verstehen sie darum so, dass sie seinen Schritten folgen und ihm in ihrem Denken und Handeln möglichst ähnlich sein wollen.
Dies gelingt jedoch nur sporadisch.
Christsein in unserer Zeit heißt darum genauso wenig, in allem wie Jesus denken und handeln zu können. Die Ausrichtung aber heißt damals wie heute, sich von Jesus her inspirieren zu lassen und sich der Frage zu stellen, was Jesus denn in der jeweiligen Situation getan hätte.
Dabei kann es zu umwerfenden Entdeckungen kommen.
Für die Jünger Jesu etwa begann die Entdeckung, was Jesus für sie tatsächlich bedeutete, erst nach der Erfahrung seiner Auferstehung. Sie erkannten nicht nur, dass sich in ihm Gott neu gezeigt hatte, sondern, dass Gott sich ihrer als Boten und Zeugen bediente, obwohl sie als Menschen hierfür eigentlich gar nicht in Frage kamen.
Sie hatten ihren Meister verleugnet und im Stich gelassen. Jetzt aber wurden sie zu Beauftragte für das Evangelium.
Wer heute sein Leben in die Nachfolge Jesu stellt, wird die gleiche Erfahrung machen.
Darum bedeutet die Zugehörigkeit zu einer Kirche, einen Ort der Stärkung und der Orientierung zu haben und einen Ort, wo man zusammenkommt, um es immer neu zu lernen, was es heißt, in unserer Zeit, als Christin und als Christ zu leben.